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  • Geliebte der Nacht [3]

    Posted on by Falko

    D.B.C. 23.07.2008 5:00Uhr

    Du sitzt fertig gekleidet auf Deinem Bett,
    verzehrst Dich nach seinem starken Körper,
    fast kannst Du seinen Duft schon riechen.
    Doch da erst die Uhr hinter der großen Tür.

    Du erhebts Dich und wirfst einen letzten Blick,
    im Spiegel sieht das Kleid wahrhaft majestätisch aus,
    das dunkelblau spiegelt sich in deinem Diadem,
    die schwarze Seide umschmeichelt deine Brust.

    Kaum näherst Du Dich dem dicken Holztor,
    bewegt sich der Knauf und es schwingt auf,
    fast wie von Zauberhand gibt es sie frei,
    der Gang führt endlos im Kerzenschein.

    Du schreitest langsam den Flur entlang,
    die blaue Schleppe folgt Dir still,
    wie der Schweif eines Sterns hinter Dir,
    leise hallen Deine Schritte hinaus in die Nacht.

    Du bleibst vor seinem Bildniss stehen,
    dem Bild das lange dich schon bannt.
    Dein Geruch verrät Dir seine Nähe,
    auch wenn du ihn noch gar nicht spürst….


  • Geliebte der Nacht [2]

    Posted on by Falko

    by D.B.C. 22.07.08 19:44

    …Ein Augenblick der Unachtsamkeit,
    schon entrinnt er Dir aus Deinen Händen,
    der anbrechende Tag entzweit euch,
    trennt die so innig verbundenen Seelen.

    Der süßlich bittre Schmerz lässt Dich ersehnen,
    mag die rabenschwarze Nacht zurück,
    die Kraft in Dir sie quält Dein Gemüt,
    auch die Ruhe Deines Gemaches schmerzt.

    Du stehts nun gehült in feiner Spitze,
    flehst herbei seinen starken Griff,
    eine salzig Träne rinnt hinab an Deinem Hals,
    und sucht sich den Weg über Deine Kehle.

    Ein verirrter Lichtstrahl bahnt sich den Weg,
    malt einen Regenbogen an die Wand,
    mahnt dich des schmerzlichen Verlustes,
    du senkst den Blick in deine leeren Arme…


  • Geliebte der Nacht

    Posted on by Falko

    by D.B.C. 22.07.08 3:45 Uhr

    Sanft schlummerst Du auf schwarzer Seide,
    wie eine Perle, steht ein Tropfen auf Deiner Lippe,
    das fahle Mondlicht färbt Dein samtig Anglitz bleich.
    ein laues Lüftchen weht leicht über Dein pechschwarzes Haar.

    Plötzlich schlägst Du die Augen auf.
    Kostest des Nachtens süsses Nass.
    Siehst hoch in diese tiefe Nacht.
    Spürst das was in deiner Nähe ist.

    Ein Gefühl, es hält Dich wach,
    zwingt Dich, bettelt, endlich nachzusehen,
    Du schiebst die Decke ganz genüsslich tiefer,
    beim erheben verdeckt der blutrote Samt die Blöße.

    War das ein Schatten, ein Lichtstrahl dort?
    Du siehst ihn stehen in der Dunkelheit,
    fühlst; wie sein Herz schlägt in der Brust,
    spürst; ja riechst wie das Elixier die Haut durchflutet.

    Du kannst den Blick nicht von ihm lassen,
    zu sehr begehrst Du diesen Trank.
    Langsam tastet er sich vorwärts,
    als ein kalter Schauer ihn durchrinnt.

    Du stehst dicht hinter ihm ganz still,
    leckst über deine roten Lippen,
    Und wartest, wartest auf den einen Augenblick,
    Dich zu laben an dem heiligen Getränk….