Der 2. Tag begann nicht wirklich entspannt. Alle die im Hotel schliefen, waren sofort eingeschlafen, wobei Sedrik sich in mein Bett kuschelte. Bei Jan und Nina wĂ€re es eben so gewesen, wobei ich mir bei deren OnlineaktivitĂ€t nicht ganz vorstellen kann, dass die so einfach ins Bett gegangen sind. đ
Wir sind gegen 9 Uhr aufgestanden. Eigentlich war es zwar erst um 8 Uhr, aber wir haben etwas lĂ€nger gebraucht, um uns daran zu erinnern, dass die Zeitumstellung war. Aber wir lieĂen es langsam angehen, schlieĂlich war als nĂ€chstes ein entspanntes FrĂŒhstĂŒck (Brunchen) bei Jan in der WG geplant.
Beim anziehen, nachdem wir uns alle ein eigenes und einziges Handtuch teilen mussten, hatten wir ein Sockenproblem. Wir wollten sowieso nochmal in den Hauptbahnhof, auch weil ich keine Batterien mehr fĂŒr meine Digicam hatte. Dabei haben wir nicht sehr viele Fotos gemacht. đ Nina ist, fĂŒr mich zwar nicht nachvollziehbar, kamerascheu, aber das ist ihr gutes Recht. Vor der Speicherstadt waren am Samstag aber leider alle Akkus schon leer.
Also packten wir unsere Sachen und begannen das “auschecken”. Dabei stellten wir fest, dass die in dem Hotel sehr grobe Besen verwenden. Die leere PET Flasche unter dem Bett hat dieser Besen wohl nicht erwischt. Na, fĂŒr einen Nacht zu viert fĂŒr 63 Euro ohne FrĂŒhstĂŒck in Hamburg. Was bitte will man da erwarten? Zum einmal schlafen reicht es alle mal.
Ich schrieb erstmal der wunderhĂŒbschen Blonden eine SMS, wegen der gestrigen Erfahrungen, dass wir nun das Hotelzimmer verlassen.
Am Hauptbahnhof wurden wir ungewĂŒnschter Weise von einem Kerl eingewiesen, der uns netterweise noch ein gebrauchtes Parkticket anbieten wollte. Das war fĂŒr mich der GroĂstadt aha Effekt. Es zeigte mir das BedĂŒrftige durch aus klevere GeschĂ€ftsideen entwickeln und dass wir in WĂŒrzburg nicht so bedĂŒrftige Leute zusehen bekommen. Sowieso hat Hamburg ein sehr viel schichtigeres Bevölkerungsbild.
Wir sind nur kurz in die sonntĂ€gliche Schopping Meile, auch Hauptbahnhof genannt, geeilt. Hier muss ich im Vergleich zu unserem fast niedlichen WĂŒrzburg sagen, dass wir im Vergleich einen Haltepunkt/ BushĂ€uschen als Hauptbahnhof bezeichnen, aber am Sonntag war Mantelsonntag und somit auch verkaufsoffen. Wobei zwar in WĂŒrzburg die komplette Innenstadt geöffnet ist, hat der Hamburger Hauptbahnhof fast mehr zu bieten. All unsere Problemchen konnten wir konsumierend lösen. Ich habe die beiden besten Fotos vom Samstag noch schnell in echte Fotos entwickelt, damit Jan und Nina eine Erinnerung von diesem Wochenende bekommen.
Wohl nicht schnell genug, denn Nina fragte schon nach, wo wir bleiben wĂŒrden. Obwohl wir nach Winterzeit noch zwischen den abgesprochen 10 und 11 Uhr waren.
Als wir wieder im Auto sassen, wollte das Navi plötzlich funktionieren. Also schnell die Route zu Jans WG eingeplant und dank der nicht verzeichneten Baustelle drehten wir noch eine Runde um den Hauptbahnhof:
Navi: Bitte fahren sie nun Links
Sorry liebe Technik, aber da ist ein Zwangspfeil und da wo ich lang soll ein Loch ca 3-4 Meter breit.
Navi: bitte wenden sie
Bitte wie soll ich in einer Einspurigen Baustellendurchfahrt wenden?
Navi: fahren sie 3 mal rechts durch eine enge 30iger Zone, weil linksabbiegen verboten ist.
bitte was ist das fĂŒr einen Hinterhof Route mitten in Hamburg?
Navi: Wenn sie nun einfach immer geradeaus fahren sind sie in 6 km da.
Als wir abermals den Hauptbahnhof sahen, waren wir aber auf der richtigen Strecke. Obwohl das Navi, bei der auch von Nina als chaotisch bezeichneten VerkehrsfĂŒhrung, sich doch recht gut geschlagen hat. Es leistete sich letztlich aber noch eine kleinere Panne in der zielgenauen Landung, da es uns zum Hintereingang fĂŒhrte. Da wir aber durch GlĂŒck ja kurz am Samstag schon mal dort waren, haben wir uns schnell einen Parkplatz gesucht und sind mit den restlichen Geschenken ausgestiegen, um unseren Hunger zu stillen.
Nina, die gestern schon ihre Rosen durch ganz Hamburg getragen hatte, bekam von Sedrik noch ein sĂŒsses Kuscheltier. Ich glaube, auch wenn sie immer meint keine Blumen zu bekommen, hat dieses Kuscheltier sie tiefer gerĂŒhrt. Es könnte aber auch das KĂŒsschen dazu gewesen sein. đ
Das FrĂŒhstĂŒck war reichhaltig, wenn auch die/das đ Nutela erst zum Ende, als alle satt waren, auf den Tisch kam. Der Kaffee war besser und wurde nochmals nach gebessert. Warum mich das wundert? Naja ich kenne viele Azubies zum FI und eines ist in unserer Firma fast gesetzt, diese Azubies sind Spitzenreiter im Konsum unseres Koffeein-Erdöl-Ersatzes. đ Ich dachte immer fĂŒr FI’s ist Kaffee erst stark wenn der Löffel darin steht. Aber andere StĂ€dte anderer Kaffee. Nein ich wundere mich nicht, warum Nina lieber Tee trinkt. Gut gesĂ€ttigt von dem leckeren FrĂŒhstĂŒck, beginnen wir mit viel Smaltalk den weitern Tag zu planen.
Ja das Hamburg Wetter ist dann doch noch Hamburg Wetter. Es war kalt (nach Aussage der Anderen, ich war wieder im T-Shirt unterwegs) wie auch ungemĂŒtlich nass, feucht und nieĂlich.
Also erst mal zum Bus und mit der Bahn zurĂŒck zum Hauptbahnhof. Nein das Wetter blieb bestĂ€ndig mies. Also ab in Ninas 2. Wohnzimmer, einem Cafe in Hamburgs Innenstadt. Ich habe mir den Name nicht eingeprĂ€gt. đ Es war sehr wohnlich. WLAN hĂ€tte es auch gegeben. đ Der Kaffee und der O-Saft waren sehr lecker, nach Sedriks Aussage waren die Caramlebonbons ebenso schmackhaft.
Nina begann irgendwann mehr fĂŒr meine Mama und meinen Schatz ĂŒber Amerika und ihr Jahr dort zu erzĂ€hlen. Doch auch ich erfuhr um einiges mehr, welche Qualen Nina dort durch lebte. Aber uns (Schatz und mich) hat es dann die TrĂ€nen in die Augen getrieben, als Nina von Trennung und Heimkehr sprach, vor allem von ihrem Empfang zurĂŒck zuhause.
Ich war aber ebenso gerĂŒhrt, als Nina sich fast hingebungsvoll um Sedrik kĂŒmmerte, ihn gut zuredete und geduldig mit ihm spielte. Letztlich finde ich das beide, also Jan und Nina, sehr kinderlieb sind und sicher bombige (und groĂe đ ) Eltern abgeben werden. Auch ist mir aufgefallen, das Nina bei Kindern in der NĂ€he richtig aufblĂŒht. Aber Sedrik hat ihr wohl gezeigt wie inkonsequent Kinder sind/sein können. Denn die Cornflakes haben wir geschlossen mit nach hause genommen, obwohl er die am Samstag unbedingt, ja wie lebensnotwendig, gebraucht hatte.
Nach einem langen Aufenthalt in diesem Cafe, ging es zurĂŒck zu Jans WG, weil dort ja Mamas 3’er stand. Dort wurde es richtig schmerzlich. đ„ Ein zweites mal die allerliebste Nina knuddeln, und dann ins Auto und mit einem groĂen Loch im GemĂŒt langsam aus Hamburg weg fahren.
Bis Hannover hat der Himmel sich so verhalten, wie ich mich gefĂŒllt habe. Ich sagte mir mal wieder, dass der Himmel auch immer mit mir weinen muss. Ich weiĂ nicht ob es der Verkehr, die Baustellen oder nur die Unlust aus Hamburg weg zu fahren, verantwortlich waren, jedenfalls brauchten wir ewiglich bis zum ersten Halt und der war schon kurz hinter Hannover.
Vorher hatte ich ein ziemlich tief gehendes GesprĂ€ch mit meiner Mama, weil die RĂŒckbank ja (dankbarer Weise) am schlafen war. Das hat mir nicht wirklich geholfen, nein die Trennung tat dann noch mehr weh.
In Hannover gab es natĂŒrlich UMTS, also twitterte ich mir erstmal ein wenig von der Seele weg:
Nach einen sehr emotionalen Abschied haben wir Hamburg verlassen. *dreifach schnief* Erst hier in Hannover ist der Regen endlich vorbei.
Warum nur muessen Abschiede im so weh tun?
Darauf gab es zwei wichtige Antworten:
Jan: @fapi fand ich auch doof ._.
Ganayan: @fapi Ich kann es dir nachfĂŒhlen. Aber du darfst sie sicher bald wiedersehen! đ
Auch wenn er es gut, tröstlich und niemals böse gemeint hat, traf mich der Letztere tief ins Herz. Ich musste kurz stehen bleiben als ich dass lass. Wie gern wÀre ich umgekehrt, aber die gesellschaftlichen ZwÀnge. Wir sind also weiter gefahren:
Home sweet Home… endlich und leider wieder daheim. :'(
die Frage aus Hamburg:
Jan: @fapi wo fĂŒhlst du dich wohler? đ
musste ich unbeantwortet lassen…gut das es schon dunkel war und meine Mama die neben mir rauchte nicht gesehen hat, wie mies ich mich eigentlich fĂŒhlte.
Auf jeden Fall fehlte mir ein GesprÀch mit Nina unter 4 Augen und nun sehne mich nach einem Gegenbesuch oder einer Wiederholung.
Ich möchte hier mit dem gleichen enden, wie auch das WALL-E Hörspiel endet:
Wo Leben ist, ist Hoffnung,
Wo Hoffnung ist, ist Mut und
Wo Mut ist, ist kein Problem so grroà das es nicht gelöst werden kann.